WLB Esslingen / schleker
Ein Zwei-Personen-Live-Hörspiel ab 8 Jahren
Fotos: Tobias Metz
Eigentlich wollte Tom nur den Orangensaft aus dem Keller holen, doch plötzlich überfällt ihn ein kalter Schauer, und seine Schuhe kleben schleimverschmiert am Boden fest. Kein Zweifel: Hier spukt‘s! Tom sucht Rat bei Hedwig Kümmelsaft, ihres Zeichens Gespensterjägerin. Es zeigt sich, dass Hugo – so heißt das Gespenst in Toms Keller – aus einer alten Villa am Stadtrand vertrieben wurde, von einem anderen, unglaublich großen und fiesen Gespenst mit eisigem Atem. Frau Kümmelsaft und Tom beschließen, Hugo zu helfen, aber dafür brauchen sie eine gründliche Vorbereitung. Eine haarsträubende und gefährliche Jagd beginnt – Chaos und haufenweise Gespensterschleim inklusive.
Die WLB zeigt eine Version des Kinderbuchs mit Live-Hörspiel-Elementen: Die gespenstische Geräuschkulisse wird mit verschiedenen Klangquellen vom Ensemble auf der Bühne erzeugt.
Pressestimmen
Die Junge Württembergische Landesbühne Esslingen zeigt ein Stück von Cornelia Funke mit sehr viel Fantasie und einem humorvollen
Gruselfaktor.
Eine Tür knarrt. Schritte hallen durch den dunklen Keller. Die Glühbirne geht mit
einem Knall aus. Tom soll im Keller Apfelsaft holen. Plötzlich steht er mitten in grünem Schleim und entdeckt ein Gespenst. Es ist Hugo. Der standesbewusste
Geist spukt Tom so richtig etwas vor – doch am Ende werden sie Freunde. „Gespensterjäger auf eisiger Spur“ zeigt die Junge WLB als eine Art Live-Hörspiel in
der Bühnenfassung des Regisseurs Johannes Schleker.
Gleich zu Beginn stürmen zwei Spezialisten in roten Overalls herein. Sie wollen einen
Podcast für „Fans des gepflegten Grusels“ machen. Dann posieren sie in der Art von Superhelden und machen ein bisschen auf Ghostbusters. Denn das Equipment
ist ähnlich. An ihren Pults haben sie diverse kleine, raffinierte Instrumente und Toneffekte, die sie virtuos bedienen. Toms Geschichte wird gleichzeitig
erzählt und gespielt. Dazu verwandeln sich die Schauspieler Chiara- Luisa Schrenk und Steffen Lehmitz in kleine Jungs, ältere Damen, verwirrte Keksbäcker
oder die unterschiedlichsten Gespenster.
Die Ausstatterin Katharina Müller deutet mit
wenigen Requisiten trefflich die schrägen Charaktere an, der Regisseur Johannes Schleker spielt raffiniert mit dem Tempo und baut ein ganzes
Universum an Geräuschen in die Aufführung ein.
Angela Reinhardt
Esslinger / Stuttgarter Zeitung, 07.10.2024